Kampfansage von Mike Mohring? „So endet es nicht“

Kampfansage von Mike Mohring? „So endet es nicht“

Thüringer Allgemeine

Fabian Klaus 15.12.2023, 12:26

Apolda Der ins Abseits geratene CDU-Politiker hat deutlich gemacht, dass er sein politisches Karriereende noch lange nicht gekommen sieht.

Schicksalsdatum 13. Dezember. Mike Mohring (CDU), ins Abseits geratener Ex-Landesvorsitzender der Thüringer CDU, hat in einem langen Beitrag auf seinen Seiten bei „Facebook“ und „Instagram“ auf die Forderung des CDU-Landesvorstandes reagiert, er solle sich aus der Politik zurückziehen. Der Beschluss geht auf eine interne Kommission zurück, die die Vorgänge rund um die Bezahlung der Feier zu Mohrings 50. Geburtstag untersucht hatte. Dabei geht es um Rechnungen in Höhe von rund 8500 Euro, die vom Parteikonto beglichen wurden. Morhing hat das stets als Versehen dargestellt und das Geld zwischenzeitlich zurückgezahlt.

Empfänge, Stammtisch und viele Redner

Am Mittwoch hatte das Gremium in Anwesenheit des Apoldaer Politikers den Beschluss gefasst, Mohring aufzufordern, alle politischen Ämter abzugeben und auf eine erneute Kandidatur für den Landtag zu verzichten. Es war der 13. Dezember. Darauf nimmt Mohring jetzt indirekt Bezug und stellt dar, dass er am „13. Dezember vor 28 Jahren [...] gerade 23-jährig nach zweimal Patt in einem vertagten dritten Wahlgang zum jüngsten Fraktionschef der dortigen Kreistagsfraktion im Weimarer Land gewählt“ worden sei. Zudem „wählte mich die CDU Thüringen am 13. Dezember 2014 zu ihrem Landesvorsitzenden“.

In seinem Eintrag auf den Netzwerken schildert Mohring überdies die Dinge, die seine Zeit in Verantwortung geprägt hätten. Er nennt den „größten politischen Stammtisch Ostdeutschlands“ als Beispiel; gemeint ist der politische Aschermittwoch in Apolda. Dort sprachen schon u.a. Edmund Stoiber, Friedrich Merz und zuletzt der amtierende CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann.

Auch die von ihm initiierten Pilgerreisen der Landes-CDU und die Jahresempfänge auf der Erfurter Messe u.a. mit Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel führt Mohring an. „Dies alles hat Debatten befördert, Interesse am politischen Geschehen geweckt und vor allem unseren Mitgliedern, die in der Mehrheit sich ohne Amt und Mandat engagieren, den Zugang zum Mitmachen eröffnet und „kuemmern.de“ zum Programm unseres gemeinsamen Handelns gemacht“, ist er überzeugt.

Bereits als Direktkandidat für die Landtagswahl nominiert

Am Ende folgt der Bezug zum Beschluss des Vorstandes, den er nicht direkt erwähnt, der aber wie eine Kampfansage klingt: „Am 13. Dezember 2023 sollen Vermutungen ausreichen, das alles wegwischen zu wollen. Doch so endet es nicht.“ Was das konkret bedeutet, dazu äußerte sich Mohring auf Anfrage bisher nicht.

Mohring ist derzeit noch Vorsitzender der Sprecherkonferenz der CDU-Finanzpolitiker, Mitglied im CDU-Bundesvorstand sowie Mitglied im Bundesvorstand der Mittelstands- und Wirtschaftsunion. Zudem wurde er - vor Bekanntwerden der Finanzaffäre um seinen 50. Geburtstag - bereits mit 100 Prozent zum Direktkandidaten der CDU im Weimarer Land für die Landtagswahl 2024 gewählt.